"Gendermedizin-was bedeutet und was nutzt das?"

Münchner Managementgespräch mit Frau Dr. med. Astrid Bühren


niedergelassene Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Murnau & Ehrenpräsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes


Die systematische Erforschung geschlechtsspezifischer Unterschiede und Gemeinsamkeiten in medizinischer Hinsicht ist eine relativ junge Disziplin. Zwar bestehen zweifellos medizinische Unterschiede, derentwegen eine geschlechtersensible Behandlung in hohem Maße sinnvoll ist, das Thema selbst ist jedoch erst mit dem Trend zur „Personalisierten Medizin“ in den Fokus der Aufmerksamkeit gerutscht. Männer und Frauen zeigen nicht nur unterschiedliche Symptome bei vielen Erkrankungen, sie reagieren auch unterschiedlich auf pharmakologische Therapien. Weitere Unterschiede bestehen in der Wahrnehmung von Präventionsangeboten, Risikofaktoren für Krankheitsentstehung und dem Krankheits- und Therapieverlauf. Die Umsetzung von Gendermedizin ermöglicht daher einen passgenauen und differenzierten Umgang mit den Patienten. Im Vortrag wird auf diese medizinischen Unterschiedlichkeiten eingegangen. Ein weiteres Thema sind die genderspezifischen Aspekte in der Burnout-Prävention. Eine rege Diskussion ist erwünscht.

Frau Dr. med. Astrid Bühren ist seit 1993 niedergelassene Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Murnau/Oberbayern. Sie ist konsiliarisch in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Murnau tätig. Ihr Studium schloss sie 1977 mit einer Promotion ab, darauf folgten Weiterbildungen in Pädiatrie und medizinischer Humangenetik. Von 1990-1993 arbeitete sie in der psychosomatischen Fachklinik Bliestal im Saarland sowie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universitätsklinik Homburg/Saar. Frau Dr. Bühren ist aktuell Vorstandsmitglied der „Vereinigung psychotherapeutisch tätiger Kassenärzte“ (VPK), 2. Vorsitzende der „Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns“ (KVB) sowie im Gesamtvorstand des Hartmannbundes. Seit 2008 engagiert sie sich als stellvertretende Vorsitzende für die „Deutsche Gesellschaft der geschlechtsspezifischen Medizin“ und ist Schirmherrin der „Deutschen Ullrich-Turner-Syndrom-Vereinigung“. Im Anschluss an ihre langjährige Präsidentschaft im Deutschen Ärztebund hat Frau Dr. Bühren hier seit 2009 die Ehrenpräsidentschaft inne. Frau Bühren zählt zu den fachlichen Experten in den Themenbereichen familienfreundliches Krankenhaus, Ärzte- und Ärztinnengesundheit, Gendermedizin sowie Ullrich-Turner-Syndrom und Klinefelter-Syndrom.

 

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